29.09.2015
Pinnow Landessieger im Dorfwettbewerb
Am 14. September 2015 eröffnete Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, den 9. Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - Unser Dorf soll schöner werden". Nun stehen die Erstplatzierten fest.
„Wir haben tolle Dörfer in unserem Land und brauchen mit ihnen den Bundesvergleich nicht scheuen. Wir haben richtige Perlen in Mecklenburg-Vorpommern, die eine überregionale Strahlkraft haben. Dazu gehört auch der diesjährige Sieger Pinnow und ich freue mich, dass diese Gemeinde unser Land beim Bundeswettbewerb vertreten wird. Ich bin zuversichtlich, dass die Pinnowerinnen und Pinnower nun ihr Bestes geben werden. Dass sie das Zeug dazu haben, haben sie uns schon gezeigt!“, so der Minister.
Wie in den Jahren zuvor weckte der Wettbewerb großes Interesse bei den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern: Insgesamt 84 Dörfer aus Mecklenburg-Vorpommern hatten sich beworben. Zuvor konnten sich auf Kreisebene insgesamt 9 Gemeinden für den Wettbewerb auf Landesebene qualifizieren. Eine zehnköpfige Jury, die sich aus Mitgliedern des Landfrauenverbandes M-V, Landkreistages M-V, Städte- und Gemeindetages M-V, Heimatverbandes M-V und der Architektenkammer M-V und des Landwirtschaftsministeriums zusammensetzte, bereiste vom 14.09. bis 18.09.2015 das Land, um die Gemeinde zu ermitteln, die als Siegerin des diesjährigen Wettbewerb hervorgeht.
Neben der Siegergemeinde Pinnow, Landkreis Ludwigslust-Parchim belegte die Gemeinde Lohmen, Landkreis Rostock, den zweiten und die Gemeinde Witzin, Landkreis Ludwigslust-Parchim, den dritten Platz.
Alle Teilnehmer hatten sich seit Monaten tatkräftig auf den Besuch der Kommission vorbereitet und zeigten sich von ihrer besten Seite. Im Rahmen des Wettbewerbs konnten die Bürger ihre vielfältigen Ideen und Projekte entwickeln und mit ausgefallenen Präsentationen die Jury beeindrucken. Der Erfolg der Dörfer ist Ausdruck der Kreativität der Bürger und der Vielfalt bürgerschaftlichen Engagements.
Ausnahmslos stellte die Jury erfreut fest, dass alle teilnehmenden Gemeinden auf Landesebene ein sehr hohes Niveau zeigten. Es war daher nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. „Die Gemeinde Pinnow konnte trotz des Dauerregens am Eröffnungstag des Landeswettbewerbes die Jury in allen fünf Bewertungskategorien überzeugen. Damit gewinnt erstmals die Gemeinde, die als erstes im Landeswettbewerb in Augenschein genommen wurde“, erklärte Dr. Backhaus.
Obwohl Pinnow im Stadt-Umland-Bereich von Schwerin liegt, ist die Gemeinde nicht zu einem reinen Wohn- und Schlafort geworden. Der dörfliche Charakter wurde bewahrt. Die Leitbildthesen wurden durch die Entwicklungsziele und Handlungsfelder der Gemeinde untermauert. Diese sehen unter anderem die Stärkung eines lebendigen Dorfkerns vor. „Das Motto der Gemeinde ‚Neues erschaffen und Altes bewahren‘ ist überall in der Gemeinde spürbar. Alt und Neu wächst zusammen. Ob es die Neubaugebiete sind, die räumlich mit den alten Dorfkernen korrespondieren oder das gemeindliche Leben, das sowohl von den Alteingesessenen gemeinsam mit den Neubürgern aktiv gestaltet wird. Hier ist Pinnow vorbildlich“, erklärte Dr. Backhaus.
Darüber hinaus wurde die Fusion der Gemeinde Pinnow mit Godern zum beiderseitigen Vorteil genutzt. Die Jury lobte weiterhin die hervorragenden Vegetationsstrukturen mit überwiegend standortgerechten Arten. Es wurde die Sensibilität für den Biotopschutz und die fließenden Übergänge in die Landschaft unter Nutzung des natürlichen Potentials besonders hervorgehoben. In diesem Zusammenhang passt es, das die Gemeinde Pinnow eigene Ideen zum Thema "Ort in der Landschaft" in Abstimmung und Zusammenarbeit mit den staatlichen Umweltbehörden entwickelt hat.
Die Gemeinde Lohmen punktete mit den vielen gesellschaftlichen Aktivitäten seiner über die Region hinaus wirkenden Vereine. Besondere Anerkennung gebührt dem Projekt "Dorf im Dorf". Die Gemeinde und Vereine engagieren sich um die Mitbürger und Mitbürgerinnen des betreuten Wohnens. Sie sollen sich als Teil der Gemeinschaft verstehen und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben. Gemeinsam mit dem betreuten Wohnen, der Reha-Klinik und dem sanften Tourismus will sich die Gemeinde Lohmen als zukünftige Gesundheitsregion etablieren. „Damit hat Lohmen sich auch für den Bundeswettbewerb qualifiziert und ebenfalls die besten Voraussetzungen, um sich auf Bundesebene zu behaupten“, unterstrich Dr. Backhaus.
Die Gemeinde Witzin steht für ein breit gefächertes kulturelles Leben. Es existiert ein gut abgestimmtes Konzept zwischen der Gemeinde, den Vereinen und Aktiven unter dem Aspekt "Wer in die Zukunft blicken will, ...". Bestes Sinnbild für die Zukunft Witzins ist die Kindertagesstätte. Dachte man vor einigen Jahren noch darüber nach, die Kindertagesstätte auf Grund von Kindermangel zu schließen, steht demnächst die vierte Erweiterung an, um weiteren rd. 40 Kindern Platz zu bieten.
Des Weiteren sind weitere Gemeinden für hervorragende Leistungen in den Einzelbereichen gewürdigt worden:
Die Gemeinde Luplow Landkreis Mecklenburgische Seenplatte konnte gleich in zwei Bereichen punkten: "Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen" und "Baugestaltung und -entwicklung".
Der Preis für "Soziales und kulturelles Leben" geht an die Gemeinde Balow im Landkreis Ludwigslust-Parchim.
Der Preis für die Kategorie "Grüngestaltung und -entwicklung" geht an die Gemeinde Behrenhoff im Landkreis Vorpommern-Greifswald.
Ein Preis für "Ort in der Landschaft" geht an die Gemeinde Blankensee Landkreis im Vorpommern- Greifswald.
Darüber hinaus wird die Gemeinde Blankensee im Landkreis Vorpommern-Greifswald das Land beim Wettbewerb zum Europäischen Dorferneuerungspreis vertreten. Es sollen solche Orte gewürdigt werden, die sich nicht als abgeschlossene „Inseln“ betrachten, sondern die sich als Teil ihrer Region, ihres Landes und Europas betrachten. Die Jury vertritt die Auffassung, dass die Gemeinde Blankensee dem Motto des Wettbewerbs "Offen sein" voll entspricht. Einzigartig ist die Beziehung, die die Gemeinde Blankensee mit ihrer Partnergemeinde Dobra in der polnischen Nachbarschaft pflegt.
„Es ist Tradition in unserem Land, dass die Auszeichnungsveranstaltung in der Siegergemeinde stattfindet. Das wird voraussichtlich im November dieses Jahres in der Gemeinde Pinnow sein. Dazu sind alle Gemeinden und ihre Aktiven, die am Wettbewerb auf Landesebene teilgenommen haben, schon jetzt herzlich eingeladen“, so der Minister.